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Rumtopf 2021

Rumtopf 2021

Rumtopf 2021

Ich hatte die letzten Jahre keinen Rumtopf mehr angesetzt. Mein gigantisch großer Topf wurde nie alle. Und wenn man dann im Februar noch daran trinkt, wird er irgendwann immer süßer und süßer. Die Lösung in diesem Jahr: ein Mini Rumtopf 2021.

In dieses Exemplar passen zwei Flaschen Rum plus Obst. Das genügt für einige Tassen im Dezember. Und Arbeit macht es auch weniger. Jetzt mit frischen Erdbeeren ansetzen. In drei Wochen noch mal eine Lage, mit einigen anderen Früchten dazu geben. Genügt.

Wie findet ihr die Glasur? Bin noch am experimentieren, für mein „Asche-Rot“. Eine Glasur mit Holzasche als Hauptrohstoff. Und da ich die letzten Jahre immer rot im Angebot hatte, soll es auch dabei bleiben. Die Experimente sind aber noch nicht abgeschlossen.
Momentan musste ich die Tonsorte wechseln, da mein Lieferant die Produktion eingestellt hat. Und im Hintergrund ist wohl die EU dabei, die Bestimmungen für Glasuren zu verschärfen. Es soll wohl zukünftig auf 14 statt zwei Giftstoffe getestet werden. Das meine Glasur den Labortest besteht – da habe ich keine Sorgen. Allerdings habe ich beim Preis dafür, etwas mächtige Kopfschmerzen. Ich bleibe dran und werde dann berichten.

Rumtopf Wiki

beim Kunden

beim Kunden (2)

Hier habe ich mal wieder ein Foto von einer Kundin bekommen. Diese drei Keramiktiere lachen lustig in die Sonne. Ist ja auch schön dort im Garten auf dem Zaun. Ein bisschen Ideefactory am Bodensee…

Ofenkacheln glasieren

Ofenkacheln glasieren

Ofenkacheln glasieren

Wenn die Fliesen dann den Schrühbrand gemeistert haben, steht noch die Farbgebung an. Die Bauherren haben eine Glasur gewählt, welche sich in einem Test bewährt auch hat. Dummerweise ist das keine Garantie für ein perfektes Ergebnis. Denn man „kennt“ diese Glasur nicht. Es ist schon ein großer Unterschied zum Testbrand vorhanden. Allein die Menge der Kacheln im Ofen kann einen Unterschied machen.

Und es kam wie befürchtet. Im „kalten“ Bereich vom Ofen schmolz die Glasur nicht einwandfrei aus. Dazu kamen extreme Farbunterschiede. Von Orange, über gelblich bis wieder dunkelbraun gefärbt, kam die eŕste Ladung aus dem Ofen. Nicht die geplante Farbe, aber auch nicht unbedingt hässlich. Nur eben tricky… Dazu schmolz die Glasur nicht glatt aus, wie noch im Test. Ich musste die folgenden Fliesen teilweise drei mal mit Glasur übergießen. Dicke Glasurlage erzielte bessere Ergebnisse.
Immer beim begießen mit Glasur richtig herum haltend, damit die Glasurnasen später einheitlich nach unten laufen. Und dann noch mit einer Ofenetage weniger.

Ofenfliesen glasieren
Obere Fliesenreihe für den Ofen

Es war die befürchtete Schlacht. „Dank“ Corona hatte ich nichts besseres zu tun. Habe mal wieder eine Menge dazu gelernt. Weniger über die spezielle Glasur. Mehr über das was alles so passieren und schief gehen kann. Zumindest sind nun die Fliesen von Sockelleiste bis oberen Kranz alle fertig und ausgeliefert. Es übernimmt wieder der Ofenbauer. Bin auf das Endresultat gespannt.

Das Endergebnis muss ich euch noch schuldig bleiben, da ich bislang keine Bilder habe. Wird nach gereicht…

Teil1 Kacheln für einen Ofen

Kacheln für einen Ofen

Kacheln für einen Ofen

Irgendwann zu Jahresbeginn hatte ich es wohl mal erwähnt, dass ein Auftrag für Ofenkacheln anliegt. Genau genommen sind es eigentlich Fliesen. Die Keramiken sind nicht für die Funktion des Ofens erforderlich. Ganz schön lange her und das Projekt ist bereits abgeschlossen. Aber ich wollte da zeitlich kompakter berichten.

Anfangs schaut man also nach, was man so vorfindet. Ofenbauer und Bauherren haben da meist bereits Tatsachen geschaffen. Halte ich für einen Fehler – ist aber nun mal so. 😉 Die Stellen die mit Fliesen zu bestücken sind, ergeben sich von ganz allein. Dennoch bleibt weiter allerhand Spielraum für Kreativität. Man richtet sich nach den Auftraggebern und greift beratend ein. Ziemlich früh schaut man auch nach der gewünschten Glasur. Weil die nicht bei meinen sonst verwendeten Brenntemperaturen passt, sind da die Kataloge der entsprechenden Anbieter gefragt. Notfalls kann man ja eine Glasur noch farblich ändern.

Und dann geht das auch schon los. Zu erst wird Ton wird an die entsprechenden Stellen vom Ofen gebracht. Nach etwas Trocknung werden die Fliesen geschnitten. Das kann schon ziemlich kompliziert werden, die Fliesen nun so trocken werden zu lassen. Platten, Klebeband, Holzstäbe, Zeitung, Folien, Lötlampe – irgendwie muss es klappen. Dennoch gab es einen kleinen Unfall. Eine Fliese verlor gegen die Schwerkraft. Zum Glück noch im lederharten Zustand. Sie war noch zu retten. Eine kleine Delle wird zukünftig für eine Andekdote gut sein.

Kacheln für einen Ofen
Ton ist geschnitten und fängt an mit trocknen


Sind die Keramiken halbwegs trocken, werden sie verputzt. Hauptsächlich werden die Grate gebrochen. Und dann geht es mit den Tonteilen in die Werkstatt. Heikle Fahrt! Geht auch nur eine Fliese zu Bruch, muss das ganze Segment neu hergestellt werden. Der komplette Fahrzeugboden belegt und mit Tüchern gepolstert. Da eiert man mit dem Transporter echt langsam um die Kurven. Scharf bremsen verbietet sich ebenfalls. Es tobte ohnehin ein Schneesturm…

Und dann braucht man Wärme, Platz und Zeit. 14 Tage habe ich die Tonstücke mindestens trocknen lassen, bis sie in den Schrühbrand kamen. Und nebenbei schon Glasurproben machen…

Teil2, Ofenkacheln glasieren

Glasurproben machen

Glasurproben machen Teil 3

Glasurproben machen Teil 3

Ich bin weiter fleißig am experimentieren. Die Lehmglasur habe ich soweit im Griff. Nur ist sie noch etwas langweilig. Wenn ich extreme Drehrillen im Ton habe, hat sie aber schon durchaus ihren Reiz. Zumindest ist mal alles frei von jeglicher Chemie. Wie bei den Töppern vor hunderten von Jahren (wenn sie mal nicht Bleimennige mit Sand gemischt hatten).

Glasurproben machen
Einfach nur früh schmelzender Ton als Glasur.

Das Thema Farbe nimmt bei Keramikglasuren ja eine wichtige Rolle ein. Am einfachsten funktioniert es ja mit Farbkörpern. Allerdings kann so etwas schnell ins Geld gehen, da diese Pülverchen meist gut kosten. Metalloxide sind da schon interessanter, wobei es auch viele Abhängigkeiten gibt. 3% Kupferoxid sehen nach dem Rakubrand halt anders aus, als aus dem Elektroofen. Angefangen von der Ofenatmosphäre, bis zur Anwesenheit weiterer Zutaten, gibt es viel zu beachten.
Ganz großes Kino finde ich es allerdings, wenn man die Zutaten auf maximal vier Rohstoffe reduziert. Und genau daran probiere ich gerade.

Weiter kann ich es gar nicht leiden, wenn Trinkgefäße innen dunkel glasiert sind. Ich bilde mir ein, die Farbe vom Getränk bei heller Oberfläche besser zu sehen. Deshalb steht gleichzeitig noch eine helle Innenglasur auf der Wunschliste. Es kann ganz simpel sein. Holzasche, Feldspat, Ton – fertig. Auch Kreide, Kaolin, Gesteinsmehle, Tone, Quarz, Petalit und Wollastonit findet man auf dem Experimentiertisch. Aber momentan bin ich da etwas in der Sackgasse. Was in einer Schüssel funktioniert, muss nicht zwangsläufig auch im Becher klappen. Da ich die Temperatur beibehalte, müssen hier und da einige Prozente geändert werden.

Und genau das schlage ich all den mit Ton werkelnden Leuten da draußen vor. Traut euch ran an das Thema. In jedem Rohstoffkatalog stehen die Hinweise zu den Materialien. Holt euch Ideen und Grundglasuren über veröffentlichte Rezepte. https://glazy.org/ ist da eine echt tolle Quelle für Glasurrezepte. Verändert die Rezepturen, passt sie an. Das ist oft ein langwieriger Prozess. Lernt von Probe zu Probe. Solange man nur Gefäßinnenseiten damit glasiert, sollten die Ofenplatten auch sauber bleiben.

Wenn man später seine Glasur endlich „erfunden“ bzw gefunden hat, muss die ohnehin zum Test in ein Labor. Zumindest, wenn die Keramik mit Lebensmitteln in Berührung kommt. Soweit mir das bekannt ist, kann man mehrere Glasuren auch auf einmal testen lassen. Wenn man in einer Schüssel drei Glasuren nebeneinander hat, funktioniert dies auch. Zumindest solange das Testergebnis passt. 🙂

Teil1 Teil2

Gurke auf Kürbiswurzel

Gurke mit Kürbiswurzel

Gurke mit Kürbiswurzel

Den Gartenteil im Blog habe ich lange vernachlässigt. Dabei verbringe ich ja momentan die meiste Zeit im Garten. Seit ungefähr drei Jahren habe ich große Probleme mit den Gurkenpflanzen. Die sterben ab, bzw werden krank und eigene Gurken gab es lange nicht mehr. Wie es so ist, man sucht im Internet nach einer Lösung. Hier ist mein Versuch für dieses Jahr.

Ich setze Gurkenpflanzen auf die Wurzeln einer Kürbispflanze. Der Kürbis hat wohl eine robustere Wurzel. Ich nenne es meine „Frankensteingurke“. Damit bei der „Operation“ die Pflanzen in etwa gleich groß sind, müssen die Gurkensamen eher in die Erde. Erst wenn die Gurkenpflanze erste Blätter hat, kommen die Kürbissamen zur Aussaat.

Was ich nun gemacht habe, erklärt sich ja aus dem Bild. Mit einem Skalpell die Stiele der ausgegrabenen Pflänzchen entsprechend eingeschnitten. Dann die Pflanzen ineinander gesteckt. Die Stelle habe ich dann umwickelt. Da es für mich Premiere war, habe ich mehrere Varianten probiert. Malerkreppband, Draht, Büroklammern, Folie. Muss sich herausstellen, was am besten ist. In 14 Tagen sollten sich die Pflanzen verbunden haben.

Die Pflanzenduos kommen dann so zusammen jeweils in einen Topf mit Erde. In zwei Wochen wird dann die Gurkenwurzel und das Kürbisoberteil abgeschnitten. Dafür habe ich sicherheitshalber die zukünftigen Schnittstellen mit einem dünnen Draht markiert.

Bin mal gespannt, ob das klappt? Aber schon bekloppt, was man heute alles tun muss, um 0815 Gartenpflanzen überleben zu lassen. Birnen, Kirschen, Bohnen, Kohlrabi, Möhren… – überall Probleme. ;( Mal hoffen, dass ich dieses Jahr wenigstens wieder eigene Gurken ernten kann. Ich werde berichten, wie es mit Gurke mit Kürbiswurzel geklappt hat.

#Update:
Die Pflanzen müssen unbedingt von gleicher Stärke sein. Dick und dünn kombiniert, hat wenig Chancen. Beim fixieren der Pflanzen haben Papierklebeband und Draht versagt. Bestes Ergebnis brachte ein Wollfaden. Viel und fest umwickeln. Dabei darauf achten, dass die Schnittstelle höher als das Erdniveau ist.

PTCR

PTCR

PTCR

Process Temperature Control Rings – legt man in seinen Ofen, um die wahre Brenntemperatur zu überprüfen. Viele Öfen haben ja nur ein Thermoelement und so fallen Temperaturgefälle im Brennraum manchmal nicht auf. Besonders bei einem Toplader ist die unterste Etage einige Grad kühler.

Zu kaufen gibt es diese Ringe im Keramikzubehörhandel. Man braucht dazu nur noch einen Messschieber und es kann los gehen. Die PTCR gibt es für verschiedene Temperaturbereiche. Man muss natürlich die entsprechende Sorte nehmen. Einfach auf die Brennplatte im Ofen legen und danach messen. Eine entsprechende Tabelle wird mitgeliefert.

In meinem Fall ging alles gut. 18,7mm entsprechen 1281°C. Ich will mich mal nicht über ein Grad aufregen. Thermoelement und Ofen funktionieren perfekt. Beim nächsten Brand werde ich dann mal den Toplader ausmessen…

Glasurproben machen

Glasurproben machen Teil 2

Glasurproben machen Teil 2

Als Töpferlehrling war meine erste Glasurlektion: „mach 10% Kaolin an die Glasur“. In dem Fall handelte es sich um eine Glasur aus dem Bereich bis 1080°C, welche bei 1140°C gebrannt werden sollte.
Kaolin hat einen hohen Schmelzpunkt von 1450°C. Durch Zugabe eines solch hoch schmelzenden Materials, wird also der Schmelzpunkt nach oben verschoben. Im Fall meiner Lehre hat es super funktioniert. Dazu kamen noch zwei positive Effekte. Der Preis der Glasur sank, da Kaolin einen niedrigen Preis hat. Zudem setzte sich die Glasur auch nicht mehr so im Eimer ab.

Allerdings ist das nicht immer von Erfolg gekrönt und es kann auch schief gehen. Zudem kann man dies nicht beliebig oft machen. Aber dazu macht man ja Proben. Kaolin kann eine Glasur auch matter machen. Dadurch das es weiß ist, kann sich auch die Farbe der Glasur ändern. Es gibt also verschiedene Möglichkeiten, wie bei jedem zusätzlich eingemischten Rohstoff. Andere hoch schmelzenden Rohstoffe können diesen Effekt ebenso bewirken.

Auf dem Foto sieht man drei Schüsseln mit einer Lehmglasur. Den Ton hatte ich mal am Wegesrand auf einer Radtour gefunden. Die Proben sind mit 1275°C gemacht. Die matte Oberfläche entstand durch Zugabe von 100% Quarz (also 1:1). Die mittlere Probe enthält 25% Quarz, während die glänzende Glasur der Ton pur ist. Also Zugabe eines sehr spät schmelzenden Materials.

In dem Fall sind die Proben misslungen. Oder eben nicht, denn negative Proben beinhalten ja auch Erkenntnisse. Ich weiß nun, ich kann dem Ton vertrauen. Er läuft nicht ab und es bilden sich keine Blasen. Etwas einfache Optik – aber durchaus zu gebrauchen.
Bei Glasurtests übertreibe ich ganz gern mal. Ich möchte einen schnellen Überblick bekommen. Mit jedem weiteren Test, werden die Zugabemengen dann kleiner. Im Fall bei der Lehmglasur geht es nun wahrscheinlich darum, die Farbe etwas lebhafter zu gestalten. Da geht es dann um Farben, was im nächsten Teil kurz angerissen wird.

Wer grundsätzlich an solch Experimenten Interesse hat, sollte sich nach Fachliteratur umschauen. Der „Matthes“ (so sagen die Töpfer kurz zu diesem tollen Nachschlagewerk) ist hier wohl das bekannteste Buch. Schließlich gibt es noch so viele andere Rohstoffe…

Teil 1

Waage Glasurproben

Glasurproben machen

Glasurproben machen

Erster Teil: Aus einigen Gesprächen mit Hobbytöpfern, hört man oft eine Unsicherheit beim Thema Glasurexperimente heraus. Natürlich ist das Thema ziemlich komplex. Man muss sich da langsam annähern. Es ist allerdings auch keine Raketenwissenschaft, so dass jeder Hobbykeramiker sich hier versuchen kann.

Was man definitiv dafür benötigt, ist eine Waage die 0.1g Schritte beherrscht. Man kann zwar auch mit Volumen arbeiten, doch dabei können schneller Fehler passieren. Besonders bei klumpigen Rohstoffen. Solch eine Waage muss nicht zwingend die Preise kosten, die im einschlägigen Fachhandel aufgerufen werden. Es geht durchaus auch günstiger. Wenn man später einen ganzen Eimer anmischt, genügt die 1g genaue Waage auch.

Beim Glasurproben machen sollte man zumindest ein Ziel haben. Einfach ein paar Rohstoffe ineinander kippen, führt wahrscheinlich nur selten ans Ziel. Schon gar nicht ohne Erfahrung. Anfangs wird man nur fertige Glasuren ändern wollen. Oder man versucht, Glasuren zu mischen. Es muss ja nicht nur 1:1 sein. 2:1 ,1:10 was immer man mag. Die Möglichkeit, zwei Glasuren übereinander zu legen, gibt es ja auch noch zusätzlich. Viel Arbeit = viele Erkenntnisse. 🙂 Ganz wichtig dabei: unbedingt Aufzeichnungen machen und die Glasurträger mit Zeichen versehen. So nach und nach kommt unter Umständen da einiges zusammen, was man sich nie und nimmer merken kann. So kann man noch Jahre später von diesen Proben profitieren.

Ich verwende ganz unökologisch Plastiktrinkbecher beim anmischen. Sie sind leicht, man kann sie beschriften und sollte sie mehrfach benutzen. Im Grunde genommen genügen mir meist zwei Stück parallel. Da kann die zuerst angemischte Probe noch etwas sumpfen, während man die zweite Probe mischt.
Oft benutze ich dann extra gedrehte Kompottschalen für die Proben. Ablaufende Glasur kann keinen Schaden anrichten, wenn man die Schale nur innen glasiert. Man kann aber auch Glasurträger aus Tonstreifen fertigen. Man braucht mit denen weniger Ton, Glasur und Platz im Ofen. Ich stelle die immer nebenbei her, wenn Tonmasse übrig ist. Mit einem Modellierholz mache ich hier zwei, drei Rillen hinein, da sieht man gleich wie die Glasur auf solch Unebenheit reagiert.

Glasurproben machen

Zehn bis 15g Glasur genügen meist schon bei einer Schale. Bei zehn Gramm ist 0,1g schon 1%, weshalb man genau arbeiten und notieren sollte. Ich gieße zuerst 10ml (g) Wasser in den Becher. Wie viel Wasser man benötigt, hängt aber auch stark von den Rohstoffen ab. Holzasche und Ton benötigen auch schon mal mehr Flüssigkeit. Auf das sieben der Glasur, verzichte ich bei so kleinen Proben allerdings. Notfalls fühle ich mit dem Finger zuvor, ob alle Zutaten aufgelöst sind. Ein kleinerer Pinsel mit harten Borsten ist hilfreich beim verflüssigen und zerkleinern von Zutaten. Es gibt da so Kandidaten wie Talk, Asche, Bentonit, Gerstley Borat – die da ziemlich klumpig sein könnten.

Und dann kann es endlichmit dem Glasurproben machen los gehen… Allerdings braucht es ab hier doch etwas Wissen. Ich kann nur ein klein wenig anleiten. Man hat -wie gesagt- hoffentlich ein Ziel. Meistens lautet das: Farbe ändern, ablaufen verhindern, mattieren, glänzender machen. Oder einfach auch Geld sparen. Da das Thema allerdings ziemlich komplex ist, wird dieser Artikel Fortsetzungen benötigen. Zudem gibt es oft ja auch mehrere Wege. Man muss eben nur mal anfangen.
Wenn man sich Mühe bei der Formgebung gab, sollte meiner Meinung nach, einfach keine 0815 Standardglasur darauf. Lasst und also etwas experimentieren. Teil 2

Glasfusing

Glasfusing

Glasfusing

Wer einen Keramikofen hat, kann sich auch mal an Glas versuchen. Weinflaschen verformen, ist meist der Einstieg. Allerdings habe ich da noch keine Idee, was man daraus herstellen könnte. Snackplatten aus einer Flasche machen, finde ich ehrlich gesagt Pillepalle. Drei Käsewürfel und einen Keks auf einer winzigen Platte anrichten… Da bliebe Keramik meine erste Wahl dafür. Aber man schaut sich etwas um, sucht im Internet, liest ein Buch und kommt mit Leuten darüber ins Gespräch. Glas ist interessant.

So nach und nach kommen aber dann doch Ideen. Also nutze ich die Zeit, so lange Töpfermärkte offiziell noch lebensgefährlich sind. Auf in die Praxis! Erst einmal die Grundausstattung zugelegt, damit man praktische Erfahrungen sammeln kann. Als erstes ging es mir dann um die Brennkurve. Etwas komplizierter als mit Ton, aber keine Raketenwissenschaft. Zum probieren genügen ja zwei Farben.

Hat auf Anhieb geklappt. Die zweifarbige Scheibe im bescheidenen Design blieb ganz. Klar mit einigen Fehlern, aber die braucht man für den Lernprozess. Das komplizierteste ist eher das Glas schneiden. Das ist wohl abhängig von Übung und gutem Werkzeug.

Nächste Schritte sind dann wohl Formenbau und auch Tests in Verbindung mit Keramik. Auch in wie weit man Energie sparen kann. Wie viel Glas bekommt man in den Ofen? Kann/muss man die Brennführung ändern? Es ist auf jeden Fall sehr interessant und hat mich etwas gepackt. 😉

Wer Ahnung hat und gern sein Wissen teilt, darf gern Kontakt aufnehmen

Bippus

Bippus

Bippus…

… ist ein kleines, undefinierbares Teil, welches man nicht genau beschreiben kann. Und ein Bippus bzw. eine Keramiknase ist auch oft an Teekannendeckeln, damit der Deckel beim Gebrauch der Kanne nicht herunter fällt. Zumindest bei der Kugelform bietet es sich oft an.

Hatte neulich mal einige Kannen mit neuen Formen gedreht. Aber eher so für Kaffee. Kaltgetränke im Sommer gehen sicher auch gut rein und sind durch den Deckel vor Insekten geschützt. Bei den Deckeln kam mir dann die Idee mit dem Bippus. Da kein Falz am Gefäß ist, habe ich es mit einem Loch in der Kanne gelöst. Ich könnt mich weg hauen! Sieht lustig aus und funktioniert. 🙂


Ansonsten ist hier gerade so gar nichts los. Die Märkte sind abgesagt. Dazu muss ich laut Keramikhandel gerade sechs Werktage auf eine Tüte Glasur warten. Zum Glück erwacht die Natur und ich habe im Garten zu tun. Am Abend ist momentan etwas lernen angesagt. Glasurproben machen steht auf der Liste. Habe auf einem Spaziergang interessanten Ton gefunden.
Und dann hat mich auch noch das Thema Glas etwas angefixt. Mal schauen, was da so alles möglich ist.

nimm nen schluck

nimm nen Schluck

Momentan hilft eigentlich nur Galgenhumor. Wie wäre diese Variante? Die Zeiten sind übrigens schlecht, einige Gifte sind schon wieder alle. Ob ich ab sofort auf den nächsten Weihnachtsmarkt hin arbeite? Oder gibt es dann schon die Coronavariante für 2022?

schwarzer Kater

schwarzer Kater

schwarzer Kater

Diese Zaunsitzer sind etwas schwieriger in der Herstellung. Da geht ohne Lötlampe oder Heißluft nichts. Erst bekommt die Figur auf der Kopfseite Übergewicht. Das kann man zwar mit dem Katzenschwanz ausgleichen, aber ohne Schnelltrocknung ist das unmöglich. Kann euch ja egal sein. 🙂 Ihr müsst sie nur süüüüß finden.

Habe hier aber nur fünf Stück gefertigt. Für den Versand wenig geeignet und Märkte sehe ich erneut nicht wirklich kommen.
Ich hatte diese Woche für eine Kundin eine Zaunsitzer Anfrage. Habe ihr unten stehendes Foto gesendet. Frosch, helle Sau und die vordere Eule sind verkauft. Preis wie immer 20 Euro. Übrigens seit über zehn Jahren unverändert… Wer braucht, schickt Mail oder Nachricht. Es zählt der Zeitpunkt vom Bestelleingang. Wenn weg, dann weg – da Unikate.

mieses Karma

mieses Karma

So richtig kam ich nicht in das neue Jahr. Bei all den Aussichten auf das kommende Marktjahr (z.B Hier), war meine Produktion bislang überschaubar. Wozu auch? Produzieren kostet und die Kisten sind noch von Weihnachten oder generell 2020 gefüllt. Aber gerade will ich mich da darüber nicht aufregen.
Da ich Anfragen für Gifttassen habe, waren die jetzt aber mal dran. In meinem Beitrag über Engoben hatte ich ja mal auf mögliche Fehler hingewiesen.

Und nun hat es gleich mehrere der neuen Tassen erwischt. So schaut es aus, wenn man zu früh engobiert. Normal probiere ich an zwei, drei Tassen zuvor – ob alles gut klappt. Tja – einige Tassen waren aber dennoch zu frisch. Dann faltet es dir die Dinger so zusammen. Zum Glück nicht die ganze Linie.

Was aber auffällt: es passiert nur bei bestellten/angefragten Dingen. Normal kann man die Keramiken mit den Fingern abzählen, die im Jahr während der Produktion kaputt gehen. Ich bin wohl echt nicht der Auftragshersteller. Zumindest hat mich die Pandemielage noch nicht dazu gemacht. Schauen wir mal. Heute sind unbestellte Katzenzaunsitzer in groß dran. Die werden reibungslos vom Stapel laufen… 🙂

Termine 2021

Termine 2021

Termine 2021

Im Januar liegt immer eine wichtige Aufgabe an. Markttermine für das kommende Jahr machen. Dieses mal erscheint es mir besonders tricky. Macht es überhaupt Sinn? Wie plant man am besten? Wenn man so an große Innenstadtevents wie zB. das Krämerbrückenfest in EF oder Stadtfest in DD im Sommer denkt, erscheint das doch ziemlich unwahrscheinlich zu sein. Im letzten Sommer hätte man das nicht gedacht. Corona wird auch der 21er Marktsaison seinen Stempel aufdrücken.

Wenn ich mal so in mich hinein höre, geht es für mich eher in Richtung heimische Märkte. Nicht so weit weg und etwas kleiner. Komme ohnehin mit meinen „Mitteldeutschen“ am besten zurecht. Schlechte Umsätze kann man überall haben. Kleine Feste und Märkte haben sehr oft viel Charme.
Aber macht man mal besser viel mehr Termine, weil doch was ausfallen kann? Ich bin mir gar nicht sicher.

Das bewerben auf neuen Märkten ist immer aufwändig. Die Veranstalter kennen einen nicht. Als Teilnehmer muss man bei vielen Märkten lange suchen, bis man Veranstalter und Teilnahmebedingungen findet. Die Liste an verlangten Infos ist lang. Selbst Kopien von Reisegewerbe, Versicherungen, Gewerbeanmeldungen oder Nachweisen der beruflichen Qualifikation werden hier und da verlangt. Bei manch Veranstalter genügt ein Anruf und die Durchgabe der Webadresse.

Mein neulich geäußertes Vorhaben, am Tag der offenen Töpferei teilzunehmen, steht auch in den Sternen. Wie ich entdeckte, ist da im März des Vorjahres Bewerbungsschluss. Wahrscheinlich wegen der Flyer. Zudem ist es Mitte März. Kein Bock auf Infektionsschutzkonzept und Co… Man darf darauf wetten, dass der Virushype da noch voll läuft. Und wenn noch Schnee liegt, wird es vollends verrückt. Ginge bei mir nur im Garten.

So macht man einige Schüsse ins Blaue. Aber hilft ja nichts. Lieber einige Bewerbungen zu viel in diesem Jahr raus hauen. Sooo viel werden die Leute mit Abstand ja leider auch nicht kaufen. ;(
Falls hier ein Veranstalter mit liest – noch bin ich für Vorschläge offen. Ein 100% Handarbeitsstand kommt überall gut.

2021

2021

Da ist nun das neue Jahr. Selten war eine Vorhersage für meine Firma schwieriger. Fakt ist: die Bequemlichkeit hat wohl ein Ende. Einfach auf den Markt fahren und Töpferware verkaufen ist kein Konzept mehr, was verlässlich wirkt. Was ist zu tun?

Was meine Ware angeht, habe ich ja nichts falsch gemacht. Es fehlten ja nur die Verkaufsmöglichkeiten. Jetzt mit Geschäften zusammen zu arbeiten, erscheint wohl am wenigsten logisch. Die haben selber zu kämpfen.
Das Onlinegeschäft großartig ausbauen, möchte ich auch gar nicht. Verpackung und Versand sind aufwendig, solang es um individuelle Einzelstücke geht. Es wäre mir lieber, die Kunden melden sich weiter individuell. Der Shop mit ab und an etwas anderen Artikeln, bleibt aber wohl erst mal im Netz.

Das Geschäft mit Webseiten und Shop Erstellung müsste mehr beworben werden. Das habe ich hiermit mal getan. 🙂 Wenn Onlinehandel boomt, wird da wohl was zu verdienen sein. Da wartet im Januar schon ein Wein Shop, wo hoffentlich ein Deal anliegt. Also nochmal: wer eine Webseite braucht und es unkompliziert mag —> einfach bei mir melden.

Eine Anfrage bezüglich von Ofenkacheln steht auch an. Das könnte Folgeaufträge bringen. Wird sich zeigen.

Dann bleibt nur noch der Werkstattverkauf. Mit dem habe ich bislang nicht so gute Erfahrungen gemacht. Aber es wäre eine Möglichkeit, etwas unabhängiger zu sein. Ich hoffe ich kann die Kunden disziplinieren, nicht spontan und die ganze Woche vor der Tür zu stehen. 🙂 Geht gar nicht! Wenn man dreht, die Hände voller Tonschlicker und es klingelt am Tor…. Die Leute dir dann 25-30 Minuten Zeit von der Uhr nehmen und am Ende 8 Euro Umsatz raus kommen. Da hat man einfach Geld verbrannt. Also wohl ein-, zwei mal die Woche feste Zeiten einrichten und da mal nicht an der Scheibe sitzen. Gefällt mir nicht, müsste ich aber wohl machen. Ich sollte zudem den „Tag der offenen Töpferei“ im März probieren? Pandemiemässig nur mit einem „Keramikgarten“ im Freien, weil drinnen lauert ja das Böse…

Am meisten Hoffnung macht man sich als Keramiker aber immer mit neuen Artikeln. Die machen auch am meisten Spaß und das ist unbezahlbar. Eine Währung die oft vergessen wird. Da gibt es nette Ideen, die ich natürlich nicht ausplaudere, bevor da etwas aus dem Ofen kommt. Auf jeden Fall soll eine neue Linie entstehen, die Minimum 1250°C abbekommt. Simple Glasuren mit Ton und Asche. Hochwertig und etwas mehr „öko“. 🙂

Jetzt ist aber erst mal wieder das bewerben auf Märkten angesagt. Mal hoffen, dass man hier und da 2021 mal raus kommt.

Probeofen bis 1300 Grad

Probeofen bis 1300 Grad

Probeofen bis 1300 Grad

2020 wird Weihnachten halt etwas anders. Und so baue ich mir dieses Jahr selber ein Geschenk. Ich hatte vor einiger Zeit einen kleinen Probeofen im Internet entdeckt. Und da ich das Material dafür liegen habe, wird nun nachgebaut. Allerdings haben meine Steine wohl ein anderes Format. Es wird also ein klein wenig anders. Sollte aber das Ergebnis nicht ändern.

Der Aufbau ist ja halbwegs aus dem Foto hier ersichtlich. Ein Bauplan ist nicht extra notwendig. Man muss später die Esse mittels Draht und Winkelschienen befestigen. Das zeige ich nach dem finalen Aufbau. Zum Steine zuschneiden, hatte ich die ganze Konstruktion erst nur in der Werkstatt stehen. Ich denke mal nicht, dass ich das Teil Weihnachten erstmals brennen lasse. 🙂 So keramikbekloppt bin ich nun auch nicht.

Wozu ich den brauche? Irgendwie ist mir nach Steinzeug. Experimentieren mit Holzaschen, Gesteinsmehlen, Tonen… Halt auch mal den Weg der letzten Jahrzehnte verlassen. Es ist gut, dass ich Produkte habe die gern gekauft werden. Aber die Kluft, zwischen dem was ich mache und machen möchte, wird einfach größer.
Und im Winter ist einfach die Zeit dafür. Da hat man mehr Luft für Proben und Experimente. Wenn also nicht jetzt – wann dann?

Coronahilfe

Coronahilfe

Coronahilfe

Heute kam Geld auf das Firmenkonto. Da ja der Weihnachtsmarkt vollkommen flach fiel, hatte ich auf der entsprechenden Seite einen Antrag erstellt. Für „Kleckersummen“ braucht man da keinen Steuerberater, den ich ja nicht habe. Da ich dies spät in der Nacht tat, war zum Glück von Wartezeit nichts zu spüren. Beim absenden vom Antrag gab es irgend einen ärgerlichen Fehler, weil wohl etwas mit dem angegebenen Beruf nicht passte. Irgendwie hab ich es aber geschafft.

Es kam beim November jetzt nur eine lächerlich kleine Summe zusammen. 2019 waren im November nur zwei Tage Weihnachtsmarkt gewesen und mein Umsatz dementsprechend tief. Gerade der erste Tag vom Markt ist ja oft mau. Im November wird halt produziert.
Ich hätte auch ein Zwölftel vom Vorjahresumsatz angeben können. Das tat ich nicht. Ich hoffe ja, dass im Dezember diese Hilfe auch noch beantragt werden kann. Dann gäbe es richtig Kohle, was eben nicht nur zwei Durchschnittsmonaten entspräche. Was ich im Dezember sonst verdiene, muss ja sonst auch für fünf Monate reichen.

Dennoch hätte ich lieber auf dem Markt gestanden. Und wenn man sich mit Leuten unterhält, sind 80% und mehr meiner Meinung. Den Lockdown den wir morgen bekommen, hätte man Anfang November machen können. Eigentlich müssen. Die Kurve der Erkrankten und Verstorbenen wäre flacher ausgefallen. Das geht klar auf die Kappe der Politik, die wohl die geliebte Wirtschaft schonen wollte. Und wenn dann dieser Lockdown etwas gebracht hätte – die Adventszeit wäre anders verlaufen. Jede Kneipe hätte doch gern mal 14 Tage dicht gemacht, wenn es danach weiter geht (halt wie im Sommer). Aber nun ist für viele mindestens 2,5 Monate alles dicht. 🙁

Jedenfalls kann ich alle Soloselbstständige nur ermuntern, dieses Geld einzufordern. Der Staat hat in euer Geschäft eingegriffen, der Staat sollte euch auch dafür entschädigen. Es steht euch zu.

#Update… Weil ich heute gerade mit einem Kumpel telefoniert hatte. Naiv wie ich war, dachte ich wirklich an einen echten, harten Lockdown. 🙂 Nee – die guten alten Konzerne machen ja weiter. Es wird also nicht all zu viel bringen. Man kommt sich so verarscht vor. Man sieht, wer wirklich regiert. Zwischen Lockdown light und Lockdown hart, muss man nur Geschäfte, Schulen, Kitas schliessen? Der Rest läuft munter weiter… Echt? Ich hatte wirklich an einen vollkommenen Stillstand gedacht. Klar – Hochöfen, Kraftwerke, Landwirtschaft usw. müssen laufen. Aber der ganze Wohlstandsmist kann doch mal für das Wohl aller Menschen 14 Tage warten? Müssen Pakete umher gekarrt werden? Brauchen wir jetzt Autoreifen, Türklingeln oder Badelatschen? Ich brauche jetzt einen Whisky. Und wie gesagt – Anfang November hätte es schon passieren müssen.

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