Keramikwerkstattblog

Kategorie: Gartenleben

Kartoffeln 2023

Kartoffeln 2023

Kartoffeln 2023

Leute die Keramik mögen oder herstellen, sind ja recht oft auch bodenständig. Und so gehört der Garten rund um meine Töpferwerkstatt einfach zum Arbeitsalltag dazu. Ich schreibe halt recht selten dazu. Jetzt wo ich die letzten Kartoffeln aus der Erde geholt habe, schreibe ich mal was darüber.

Schon immer habe ich gern neue Kartoffelsorten probiert. Aber oft fühlte ich mich von den Anbietern etwas verschaukelt. Nicht überall wo festkochend dran stand, war auch festkochend drin. Und als im letzten Jahr die Hälfte der gelieferten Saatkartoffeln nicht keimten, habe ich dieses Jahr im Baumarkt zugeschlagen. Der Onlinekartoffelversender bei dem ich kaufte, wird von mir nie mehr etwas hören. Wer mich verarscht ist raus. Für immer. (Ich stand Ende Mai mit halb leeren Beet da, was dann mit Bohnen gefüllt werden musste…)

Die Sorte des Jahres 23 bei mir war „Cilena“. Und ich bin sehr zufrieden. Wirklich festkochend, vom Geschmack gut und die Erntemenge ausreichend. Seit August habe ich mir die benötigten Knollen jeweils direkt aus dem Beet geholt. Jetzt mussten sie heraus, bevor der Frost kommt oder die Schnecken alles anfressen. Cilena kann ich empfehlen. selbst für den Grill super (7 Minuten vorkochen).

Geschmacklich sind freilich „Bamberger Hörnchen“ eine Nummer besser. Aber wegen ihrer Form sind die nicht so meine Wahl. Wer im Kleingartenverein einfach nur gut da stehen will, dem empfehle ich „Sarpo Mira“. Die sind super robust, stehen bis in den Herbst hinein voll im Kraut. Im Frühjahr legen und etwas anhäufeln und den Rest des Jahres höchstens mal wässern. Sieht aus, als ob man der Supergärtner wäre. Sehr resistent gegen Fäule. Vor allem kann man gigantisch große Kartoffeln ernten. Leider nicht wirklich festkochend und auch im Geschmack nicht der Renner. Für Kartoffelbrei aber geeignet. 😉 Manche wurde so groß, dass sie innen hohl waren.

Also meine Kartoffeln 2023 ist die Cilena. Einfach weil nicht nur die Erntemenge entscheidend ist. Wenn ihr eine andere Sorte favorisiert, würde ich mich über ne Mail dazu freuen.

erstes grün

erstes Grün

erstes Grün

Da wartet man auf den Winter, aber er kommt einfach nicht. Mittlerweile schauen die ersten Tomaten, Kohlrabi und Gurken schon aus ihrem Anzuchtssubstrat.
Was sich so neben Corona alles in der Welt tut, bekommt ja jeder selber mit. Muss ich nicht auch noch drüber schreiben. Aber schon über die Schlüsse die man zieht und was es für mich bedeuten wird. Da ist mein Garten in diesem Jahr wohl besonders wichtig. Auch Lebensmittel werden im Preis steigen. Da weiß man wenigstens, warum man so viel Zeit auch im Garten verbringt.

Grün ist die Hoffnung – heißt es immer. Für Töpfer stehen spannende Zeiten an. Wahrscheinlich bricht ein Drittel der Kundschaft weg, die einfach ihr Geld für Energie und Lebensmittel aufwenden müssen. Keramik ist eben genau genommen schon Luxus. Höchstwahrscheinlich wird die Anzahl der Glücksritter -die ohne jegliche Ausbildung- mit Keramik ihr Einkommen aufbessern, erneut ansteigen. Das wäre nicht so ein Problem, wenn dadurch nicht so viel Mist auf den Markt käme. Das versaut das Ansehen vieler Kollegen.
An Preiserhöhungen werden wohl auch die Töpfer nicht umhin kommen. Zehn Prozent werden nicht einmal reichen. Wir brauchen auch Energie zum brennen, Ton kostet mehr Fracht und der Töpferbus muss ja auch irgendwie zum Markt. Ich habe schon letztes Jahr begonnen, die Märkte mehr nach Entfernung zu wählen. Man darf gespannt sein, wie sich alles entwickelt in der Kunsthandwerksbranche.

Ich selber bin glücklicherweise recht flexibel. Kosten niedrig halten, keine Angestellte und keine teure Werkstattmiete. Ihr werdet mein „Zeugs“ also weiter bekommen. Irgendwann auch wieder per Shop. Aber das wird noch dauern. Jetzt fiebere ich dem ersten Markt bereits im April entgegen. Neue Ideen gibt es auch. Aber das probiere ich lieber direkt am Marktstand aus, statt hier lang und breit bekannt zu machen.

Gurke auf Kürbiswurzel

Gurke mit Kürbiswurzel

Gurke mit Kürbiswurzel

Den Gartenteil im Blog habe ich lange vernachlässigt. Dabei verbringe ich ja momentan die meiste Zeit im Garten. Seit ungefähr drei Jahren habe ich große Probleme mit den Gurkenpflanzen. Die sterben ab, bzw werden krank und eigene Gurken gab es lange nicht mehr. Wie es so ist, man sucht im Internet nach einer Lösung. Hier ist mein Versuch für dieses Jahr.

Ich setze Gurkenpflanzen auf die Wurzeln einer Kürbispflanze. Der Kürbis hat wohl eine robustere Wurzel. Ich nenne es meine „Frankensteingurke“. Damit bei der „Operation“ die Pflanzen in etwa gleich groß sind, müssen die Gurkensamen eher in die Erde. Erst wenn die Gurkenpflanze erste Blätter hat, kommen die Kürbissamen zur Aussaat.

Was ich nun gemacht habe, erklärt sich ja aus dem Bild. Mit einem Skalpell die Stiele der ausgegrabenen Pflänzchen entsprechend eingeschnitten. Dann die Pflanzen ineinander gesteckt. Die Stelle habe ich dann umwickelt. Da es für mich Premiere war, habe ich mehrere Varianten probiert. Malerkreppband, Draht, Büroklammern, Folie. Muss sich herausstellen, was am besten ist. In 14 Tagen sollten sich die Pflanzen verbunden haben.

Die Pflanzenduos kommen dann so zusammen jeweils in einen Topf mit Erde. In zwei Wochen wird dann die Gurkenwurzel und das Kürbisoberteil abgeschnitten. Dafür habe ich sicherheitshalber die zukünftigen Schnittstellen mit einem dünnen Draht markiert.

Bin mal gespannt, ob das klappt? Aber schon bekloppt, was man heute alles tun muss, um 0815 Gartenpflanzen überleben zu lassen. Birnen, Kirschen, Bohnen, Kohlrabi, Möhren… – überall Probleme. ;( Mal hoffen, dass ich dieses Jahr wenigstens wieder eigene Gurken ernten kann. Ich werde berichten, wie es mit Gurke mit Kürbiswurzel geklappt hat.

#Update:
Die Pflanzen müssen unbedingt von gleicher Stärke sein. Dick und dünn kombiniert, hat wenig Chancen. Beim fixieren der Pflanzen haben Papierklebeband und Draht versagt. Bestes Ergebnis brachte ein Wollfaden. Viel und fest umwickeln. Dabei darauf achten, dass die Schnittstelle höher als das Erdniveau ist.

Bohnen

Bohnen anno 2018

Bohnen…

…ja du hast richtig gelesen. Wie angedeutet, geht es hier ab und an auch um Gartenthemen. Meine Werkstatt ist von einem Garten umgeben und somit beschäftige ich mich täglich mit diesem Stückchen Land. Zudem stehen die meisten Keramikliebhaber diesen Themen ziemlich nah. Und mit den lieben Bohnen habe ich seit wenigen Jahren Probleme.


Bohnen gehörten schon immer zu meinem festen Aussaatprogramm. Es wuchs wie Unkraut. Doch die letzten zwei Jahre gab es hier Probleme. Von hundert Samen gingen höchstens zwei, drei Stück auf. Im besten Fall schaute ein kleiner, kahler, grüner Stumpf aus der Erde. Was war/ist da los? Die fiese, gemeine Bohnenfliege trägt die Schuld. Irgendwie habe ich mit einer frischen Ladung Mutterboden diese Pest angezogen.

Es gibt hier nur eine Lösung. Die Bohnen werden in einer gut abgedeckten Kiste zum keimen gebracht und erst später in das Beet gesetzt. Dazu natürlich nicht die heimische Erde vom Beet verwenden. Und da sich in unserer Umwelt anscheinend selten etwas zum Guten ändert, werden wohl immer mehr Hobbygärtner diese Probleme bekommen. Wäre schlimm, wenn ich keine chiliescharf und mit Knoblauch angesetzten Einweckbohnen mehr hätte… Man kann ja nicht nur Kartoffelbauer sein. 🙂 Falls ihr Fragen habt, nehmt Kontakt zu mir auf.

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