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Keramikwerkstattblog

Ton in Ton

Ton in Ton

Ton in Ton

Wenn ich hier selten schreibe, ist es nicht immer ein schlechtes Zeichen. Erst war allerhand Stress mit vielen Märkten und jetzt hält mich mein Garten auf Trab.
Beim Markt in Bürgel war ja auch wieder der Keramikpreis ausgeschrieben. Motto lautete „Ton in Ton“. Das war so kein Thema für mich, aber Wettbewerbe leben ja auch von Teilnahme.

Es waren dieses Jahr nicht sehr viele Exponate im Ausstellungsraum. Und eigentlich haben 95% der Keramiker bei Ton in Ton wohl an Klang gedacht, als sie ihre Stücke fertigten. Und dann stand da meine kleine, braune Schale… 🙂
Eine mich nicht kennende Kollegin fragte in die Runde: was denn bei Ton in Ton die Schüssel zu suchen hätte? Leider stand auf dem Schild zu meinem Exponat nur „Schale“, statt wie angemeldet „Ton in Ton“. Aber ob es geholfen hätte, wenn man nur an Klänge denkt?

Nichts lag für mich näher, Ton als (Lehm)Glasur zu verwenden. Und da es nicht Ton AUF Ton hieß, war eine Schale naheliegend. Es ist also Ton IN Ton.
Damit es nicht zu einfach ist, habe ich noch einen Ausguss und Griff zugefügt. Ich hatte auch größere Exemplare gedreht. Allerdings war das dann technisch nicht gut. Die Größe vom „Griff“ muss ja auch das Gewicht einer gefüllten Schale entsprechen. Bei großen Durchmesser kommt da einiges durch die Hebelwirkung zusammen. Deshalb funktioniert die Sache wohl nur bis zu einem Durchmesser von so 25cm.

Letzten Endes habe ich es mir freilich einfach gemacht und auch keinen Preis erwartet. So völlig offene Mottos sind nicht mein Ding. Wobei ich in der Masse schon erwartet hatte, dass da am Ende nicht über 90% der Teilnehmer bei Ton an „Töne“ denken.
Wie konnte ich nur mal wieder abweichen? 😉 Egal. Die Schalen werden gekauft, was am Ende ja nicht unwichtig ist.

Tassenregal

Tassenregal

Tassenregal

Ab und an versucht man auch mal, den Marktstand zu optimieren. Vor dem ersten Markt,habe ich mir deshalb auf die Schnelle ein Tassenregal zusammen gezimmert. Von denen würde ich gern mehr verkaufen. Es war auf dem hinteren Tisch mittels Schraubzwingen am Tisch befestigt. Sah gut aus. Viele Tassen auf einmal – gut präsentiert. Aber die Kunden kamen nicht an das Regal heran. Der Verkauf der Tassen kam ins stocken. Mit einigen kleinen Änderungen am Stelllplatz auf folgenden Märkten, änderte sich leider nichts.

So habe ich kurzerhand am letzten Wochenende den Stand umgekrempelt. Tassen vorn, unten, zentral – jeder kann sehen und anfassen. Dafür mussten andere Gartenartikel weichen und wurden draußen platziert. Das Ergebnis war ernüchternd. Nicht nur wenig Tassen verkauft, sondern auch keine Springbrunnen, welche normal dort stehen. Am Sonntag habe ich nochmals umgeräumt.

Das Regal wurde ausgemustert. Und siehe da… Tassen und Brunnen verkauften sich wieder. Ist alles nicht wirklich immer logisch. Dennoch hätte ich gern wieder den durch das Regal gesparten Platz, für andere Keramiken. Werde wohl einen „Tassenbaum“ vor dem Stand probieren müssen. Würde gern noch mehr Tassen verkaufen, da die mir wirklich gut von der Hand gehen. Dadurch kann ich sie recht günstig anbieten und was das Gewicht angeht, 260 g bei 0,7l Inhalt – da gehören meine Pötte zu den Leichtgewichten. Dabei drehe ich sie nicht mal ab. 😉 Naja – es gibt auch Humpenliebhaber und die Geschmäcker sind weit gefächert…
Bleibt nur die Frage: was mache ich mit dem Regal? Habe keine Lust mehr auf Experimente die nicht klappen. 🙂

Marktsaison

Marktsaison

Marktsaison

Mittlerweile läuft ja die Marktsaison. Das Wetter meinte es bist auf meinen ersten Markttag des Jahres, auch soweit gut. Wollte hier nur mitteilen, dass ich nächstes Wochenende nicht am Töpfermarkt auf Schloss Klaffenbach mitmachen werde. Passt einfach zeitlich nicht, was wirklich schade ist. Einmal vor Ort, ist es ja auch ganz angenehm dort.

Ich muss aber nicht jedem Euro nachlaufen. Fehlen die wichtigsten Produkte, ist eine Marktteilnahme nicht sonderlich effektiv. Ich kann die so gewonnene Zeit gut brauchen. Das Auto braucht eine Reparatur. Der heimische Garten will auch gepflegt sein… Und die wichtigsten Produkte im Portfolio sind knapp. Muss nach produzieren und habe zum nächsten Markt dann lieber mehr Auswahl dabei.
Mache mir halt nicht viel aus Stress.

Petalit

Petalit

Petalit

Man man man… da will ich mein drittliebsten Glasurrohstoff (nach Lehm und Asche) nachkaufen und denke, ich falle vom Stuhl. Petalit hat einen gewaltigen Preissprung nach oben gemacht. Manch Händler hatte es gar nicht im Angebot. Aber klar, dann denkt man daran: Lithium-Aluminium-Silikat. Lithium… da war doch was? Ist also unwahrscheinlich, dass da noch mal der Preis fällt. Was tun? Da muss mal wieder die Glasurküche aktiviert werden. Sollte machbar sein, auch mit Kalifeldspat etwas vernünftiges zu zaubern.

verzockt

verzockt

verzockt

Ich dachte mir so – los mach mal Wasserspuckerfische, die gehen auf Märkte recht gut weg. Aber ich hatte längst vergessen, wie ich die beim letzten mal gemacht habe. Klar, irgendwie gedrehter Körper und dann verformen und anmodellieren. Hat irgendwie nicht geklappt. Nun stand da ein Schwung dieser Körper auf dem Brett und ich bekam keine Fische damit hin. Muss ja auch in einem vernünftigen Zeitraum umgesetzt werden, wegen dem Preis.

Aber Vogel geht immer. Schnabel und Augen dran – fertig. Kleiner als Zaunsitzer, dennoch auf einem Stock im Beet sicher brauchbar. Puuuh, gerade nochmal gut gegangen. Verdammt – wie habe ich vor zwei Jahren die Fische gemacht? 🙂

Kurz offline

Ideefactory war eine Woche außer Betrieb. Mir hat es bei einem Update irgend etwas an der Webseite zerschossen. Zum Glück hatte ich ein Backup liegen. Allerdings bekomme ich das alte Designtheme nicht mehr zu laufen. Ein neuer Anstrich nach einigen Jahren ist ja auch nicht verkehrt. Ich hoffe, ihr seid nicht zu verwirrt. Ich werde hier und da jetzt noch an der Seite arbeiten, je nachdem wie ich dafür Zeit finde.

Tassennachschub

Tassennachschub

Tassennachschub

Tassen werden heute meist nur als Einzelstück gekauft. Von daher kann ich von meinen Standardfarben auch mal abweichen. Momentan scheinen Steinzeugtassen beliebt, bei denen außen Teile unglasiert bleiben. Besonders bei Ton mit Spots. Leider hat mein Tondealer da nicht wirklich was im Angebot. Da muss ich wohl doch mal den Anbieter wechseln. Aber erst mal schauen, wie sich dieser Typ Tasse verkauft?

Ansonsten rückt die Marktsaison heran. Habe mich für die Märkte in Kapellendorf/Crinitz gar nicht erst beworben. Ist vom Wetter zu viel Risiko und dann macht man lieber im Sommer einen Termin mehr.
Gerade mache ich „klar Schiff“ im Lager. Viel Arbeit – da die ich die Kisten nach dem Weihnachtsmarkt, wahllos mit nicht verkaufter Keramik füllte. Ein extra Tassenregal muss auch gebaut werden.

Schaut auch wieder nach haufenweise Schnäppchen aus. Nach der Weisheit, dass der erste Verlust der Geringste ist… trenne ich mich mittlerweile recht schnell von Ladenhütern. Habe zu oft manch Stück jahrelang von Markt zu Markt geschleppt. Und irgendwann fällt es herunter. ;( Es ist belastend. Manchmal trifft man eben nicht den Geschmack der Kunden. Dann nehme ich Material- und Stromkosten mit und habe Luft, für allerhand neue Sachen. Klar verkauft man solch Sachen irgendwann mal. Viele Töpfer würden so etwas auch nie machen. Ich habe gute Erfahrungen mit dieser Vorgehensweise gemacht. Frühjahrsputz und dann mit frischem Schwung!

für Glasurproben

für Glasurproben

für Glasurproben

Glasurproben muss ich eigentlich recht häufig machen. Bei einem ersten Versuch mischt man nicht sonderlich viel Glasur an. Dementsprechend braucht man dann auch keine Schüssel als Träger. Ich drehe zu Feierabend solch einen Ring auf der Töpferscheibe. Am nächsten Tag wird er zerschnitten. So entstehen simple Glasurträger, welche aufrecht im Ofenstehen können. Und ganz wichtig – mit Nummern versehen. Für alle Versuche habe ich ein entsprechendes Buch, in dem die Rezepte notiert sind. Ist wirklich wichtig. Die Rezepte sind nach spätestens einer Woche aus dem Kurzzeitgedächtnis verschwunden.

mimimi

Mimimi

Mimimi

Mal wieder nicht aufgepasst und den Finger mit dem Messer angeritzt. Verdammt, falscher Finger, falsche Stelle. Nach vier Schüsseln habe ich aufgegeben. Das Wasser öffnet beim drehen den Schnitt wieder und dann arbeitet man praktisch wie mit einem Widerhaken am Finger. Mimimi – es nervt. Also mal andere Arbeit im Garten suchen.

Januar in der Werkstatt

Januar in der Werkstatt

Januar in der Werkstatt

Im Januar ist es nicht immer einfach für mich, wieder in den Werkstattalltag zurück zu kommen. Meist ist der Werkraum ausgekühlt. Bis zum ersten Brand kann es ziemlich ungemütlich sein. Dann stehen die Bewerbungen für das kommende Jahr an. Ihr kennt ja alle die Weltlage. Was ist richtig – so viele Termine wie möglich, oder nur auf einzelne Märkte setzen? Strategisch rücke ich immer weiter von Stadtfesten weg. Das Publikum passt immer weniger und die größere Anzahl an Besuchern macht es leider nicht mehr wett. Mit der „witzigen Schiene“ mag es noch gehen, aber eigentlich würde ich lieber mehr klassische Töpferware anbieten.

Töpfermärkte bekommen immer mehr Probleme, ihre Plätze mit anständigen Ständen zu füllen. Oft genügt es mittlerweile, dass man Keramik auf dem Tisch hat. Egal woher es ist, wer es hergestellt hat und was es taugt. Damit einher geht natürlich ein absinken vom Wissen im Publikum. Dementsprechend auch die Bereitschaft zum Geld ausgeben. Auf Dauer sehr schlecht, aber es geht ja so viel vor die Hunde – warum nicht auch der Töpferberuf? Man muss auf jeden Fall flexibler werden. Es wird weiter gute Märkte geben, aber einige schaufeln sich ihr Grab auch selber. Ich überprüfe da schon oft den STATUS QUO. Nichts ist für immer. Zudem geht es auch nicht stets nur um Geld. Manchmal ist es auch das Ambiente oder die Menschen, die solch Veranstaltung zur Freude werden lässt.

Der Januar bietet aber auch jede Menge anderer Arbeiten. In diesem Jahr natürlich die Grundsteuerangelegenheiten.
Auch im Garten ist – je nach Witterung – genug zu tun. Komme im Herbst nie zum Obstbaumschnitt. Das Laub fiel leider auch erst im Advent komplett…
Ideen für neue Produkte gibt es einige. Ganz vorn steht aber der Wunsch nach einer bestimmten grünen Glasur. Neben der Produktion wird also die kreative Abteilung auch laufen. Bin selber gespannt, was ich euch da bald auf den Verkaufstisch stelle. 😉

der Advent 2022

der Advent 2022

der Advent 2022

Endlich wieder ein gewohnter Dezember. Mit all dem Stress und all den schönen Dingen. Man sieht ja, dass ich lange nicht geschrieben hatte. Aber ein Weihnachtsmarkt verlangt einfach volle Konzentration. Da steht der Blog einfach hinten an. Beim produzieren war ich das erste mal nicht so gefordert. Viele Artikel standen teilweise seit zwei Jahren auf Halde.

Das Wetter hat auch gepasst. Etwas Kälte ist im Dezember nicht überraschend. Und pünktlich zwei Tage nach dem Marktende hat es mich ordentlich weg gebeamt. Volles Programm – von Fieber über Halsschmerz mit ordentlich Husten und Schnupfen. Lag drei Tage flach. Ob es C. war? Keine Ahnung, mir letzten Endes auch ziemlich egal. Wenn man krank ist, sieht man in erster Linie zu, dass man wieder auf die Beine kommt. Das Timing hat hat bestens gepasst. Jetzt wo ich wieder fit bin, muss erst mal in Werkstatt und Garten Ordnung gemacht werden. Und ja – auch etwas süßes faul sein genießen. Ich hoffe, ihr habt auch mal die eine oder andere Stunde für euch!

Lehmfarbe Nr. 3

Lehmfarbe Nr. 3

Lehmfarbe Nr.3

Den Spätsommer hatte ich genutzt, um noch ein paar mal etwas Lehm aus meinem entdeckten TonFundort zu holen und aufzubereiten. Das macht sich im Winter nämlich gar nicht gut. Jetzt kamen die ersten glasierten Stücke aus dem Ofen. Und siehe da… – jetzt habe ich ein extrem dunkles braun erzielt. Jede Fundstelle bislang, ergibt eine andere Farbe. Zudem habe ich auch mit der Maschengröße vom Glasursieb experimentiert.

Wenn ich nicht zu fein siebe, erhalte ich eine lebhaftere Glasur. Jetzt gibt es noch all die Möglichkeiten, die Tone zu mischen. Zig Möglichkeiten. Die dunkle Lehmfarbe wird wohl demnächst einige meiner Keramiken zieren. Genau mein Ding. Innen mit Holzascheglasur – richtig solides Zeug.

Falls wer nicht weiss, was Lehmglasur ist: Lehmglasur ist eigentlich nur ein bei sehr niedrigen Temperaturen schmelzender Ton. Dieser wir flüssig eingestellt und wie Glasur auf einen Steinzeugton aufgebracht. Dann wird es richtig hoch gebrannt (bei mir 1280°C). Dabei schmilzt die Lehmglasur je nach Eigenschaft zu einer braunen Oberfläche. Man kennt es eigentlich von Omas alten Einlegetöpfen. Also keine Zauberei, sondern Töpferware pur, ohne weitere Zutaten.

goldener Oktober

Goldener Oktober

Goldener Oktober

Den Oktober über, war es ziemlich still auf meiner Webseite. Hatte eine kleine Pechsträhne. Habe mich zwei mal in den Finger geschnitten. Je nach geschädigten Finger, kann man dann nicht drehen. Glasieren mit Latexhandschuh geht.
Dazu die leidige Steuererklärung selber machen. *nerv*
Nicht so wild. Irgendwie fehlt aber auch die Motivation. Meine Kunden brauchen ihr Geld für alles mögliche, damit angeblich Weltfrieden einzieht. Weihnachtsware habe ich zudem, aus den vergangenen zwei Seuchenjahren noch etwas liegen. Falls ich also Weihnachtsmarkt bei Kerzenlich haben darf, erwarte ich dennoch nicht den gigantischen Umsatz.

Schlechte Aussichten? Ach – schaut raus. Geiles Wetter. Ich setze mich aufs Rad und kurve durch den Wald. Leben ist nicht nur arbeiten. Kopf frei machen, frische Luft atmen und nichts von all den Spinnern dieser Welt hören oder lesen. Und da ich nach wie vor nicht viel von Onlineshopping halte, muss hier ja auch nicht jeden Tag ein Bericht rein. Also Zwischenmeldung: ich bin noch hier. 😉

Sonne zum Wein

Sonne zum Wein

Sonne zum Wein

Wenn zum Weinfest in Radebeul die Sonne scheint, ist es dort einfach fantastisch. Es mag Veranstaltungen geben, wo ich mein Geld einfacher verdiene und weniger Standgeld bezahle. Aber am meisten Spaß habe ich doch immer in Altkötzschenbroda.
Normal ist es ohnehin schon geil, wenn dort wo gefeiert und getrunken wird, auch Kunsthandwerk verkaufbar ist. Aber wo so viel Kultur und Freude auf einen Haufen konzentriert ist, gehört auch echte Handwerkerware hin.

Es ist nicht leicht, wenn man bis in der Nacht um 1 Uhr verkauft. Die zweite Schicht danach im Pub zum herunter kommen ist ja auch obligatorisch. Drei Tage lang also alles geben. Aber immer wieder schön. Toll – ein kleiner Baustein, bei so einem coolen Fest zu sein. Ich kann es euch nur empfehlen. Wer eine Überdosis Spaß, Kultur und Wein braucht – sollte sich diesen Termin im nächsten Jahr fett anstreichen.

die Leichtigkeit des Seins

die Leichtigkeit des Seins

Keine Sorge, es geht um Leichtigkeit. Oder um Gewicht. All die miesen Meldungen aus der Tagesschau, lassen wir mal weg heute.
Wenn man sich im Internet so umsieht und all die „neuen Töpfer“ ihre Werke mit „gefällt mir“ dekorieren, zweifle ich oft wirklich am gesunden Verstand. Dicke Humpen mit einer Tonwurst als Henkel werden gefeiert. Aber scheinbar voll im Trend, irgend welche Minderleistungen zu hypen…

Ich gebe euch hier mal (m)einen Gegenvorschlag. Meine Tassen werden aus 320g Ton gedreht. Ich drehe nicht ab. Für Töpferlaien – abdrehen ist ein Arbeitsschritt, bei dem nach dem antrocknen des Tons nochmal mit einer Schlinge Material entfernt wird. Damit kann man seine Gefäße auch leichter machen. Geht bei mir nur nicht. Die Wandung ist zu dünn.
Nach dem henkeln, glasieren und brennen bleibt bei mir ein Tassengewicht von ungefähr 260-270 Gramm. Das Volumen liegt bei 0,7l – also ein nettes Fläschchen Wein. Zum Glück schätzen meine Kunden diese Leichtigkeit ebenso.

Dieses Exemplar hier ist mit meiner Thüringer Lehmglasur außen und einer Holzascheglasur innen versehen. Schlicht, leicht, geil – eben Handarbeit. Wenn du als Töpfer leichtere Tassen mit mehr Volumen schaffst, bring sie mir mal am Stand vorbei. Solch Meister gebe ich dann gern ein Bier aus.

Gipsform bauen

Gipsform bauen

Gipsform bauen

Zum Abschluss meiner nicht ganz so kreativen Aufgaben, habe ich heute einige Gipsformen hergestellt. Es macht sich besser, wenn ich das an nur einem Tag erledige. Gips in der Töpferwerkstatt macht sich einfach nicht gut. Ich bin froh, wenn alle Gipskrümel irgendwie im Müll landen.Im Ton kann das sonst zu allerhand Fehlern sorgen.

Wie man auf dem Bild sieht, ist das bei mir alles auch nur „hingeschustert“. Ich habe mittlerweile zig Bretter in verschiedenen Größen, welche dann zum Einsatz kommen. Kleine Lücken werden mit Ton verschlossen, Zusammen gehalten wird es mittels Zwingen. Keine Zauberei, sondern einfach nur praktisch.

Von was ich nun Formen gemacht habe? Verrate ich hier nicht. Ein Nachmacher bringt mehr Schaden, als zwei Dutzend Bestellungen. Man muss die Ideen ja nicht noch frei Haus liefern. 🙂

Heizspiralen Tausch

Heizspiralen Tausch

Heizspiralen Tausch

Die Zugriffszahlen zeigen immer wieder, dass dieses Thema oft im Internet gesucht wird. Wie die Heizwendel getauscht werden, ist eigentlich selbsterklärend. Zudem liegt auch eine Anleitung bei. Zumindest bei Pyrotec Öfen, wie ich einen verwende. Allerdings gibt es dann doch einige Kniffe, welche man beachten sollte.

Wenn so eine Spirale mal richtig durchbrennt, leidet die Ofenwand auch mal beträchtlich. Dann ist da ordentlich Schlacke, welche man entfernen muss. Da entsteht ein großes Loch in der Ofenwand, Oder man eckt mal mit einem Topf oder der Brennplatte an der Wand an. Dann sollte man da nicht einfach die neuen Heizspiralen ohne Sicherung einlegen. Sonst hängen die nach wenigen Bränden wie Lametta nach unten. Bei kleinen, fehlenden Ecken genügen Kanthaldrahtstifte, welche neuen Spiralsätzen eigentlich immer beigelegt werden.

Bei richtig großen Löchern im Ofenmauerwerk muss man aber etwas mehr tun. Bislang habe ich meistens etwas Feuerleichtstein zurecht gesägt und eingepasst. Aus einem Forum habe ich diese Reperaturmethode übernommen. Einfach eine Unterlegdreikantleiste auf Länge abgeknipst und eingepasst. Dann mit Drahtstift zusätzlich gesichert. Nun wird die Spirale beim Brand sich nicht nach unten verselbstständigen. Das muss schon sein, denn so Spiralsätze sind nun auch nicht unbedingt Schnäppchen.
Nach dem Wechsel noch schnell eingebrannt. Alles gut, der Ofen ist bereit für die nächsten 200 Brände.

wenig motiviert

Eigentlich möchte ich hier ja über meinen Berufsalltag schreiben. Aber gerade läuft es nicht all zu super. Wie befürchtet und abzusehen, gestaltet die Politik uns allen ziemlich schlechte Bedingungen. Ich müsste normal produzieren wie bekloppt, solange meine Kilowattstunde Strom nur 31 Cent kostet. Oder ich überhaupt noch sicher brennen kann, ohne das der Brand unterbrochen wird und ich den Ofeninhalt entsorgen muss. Gelingt gerade nicht.

Da denkt man, sie haben einen mit ihrem Coronakack genug Steine in den Weg gelegt. Nein – sie finden doch glatt neue Betätigungsfelder. Erste Weihnachtsmärkte sind wohl bereits gestrichen. Energie muss gespart werden. Die Kundschaft bricht weg, bei so viel Horrormeldungen.
Dann kam ein Todesfall in der Familie hinzu. Heutzutage aber normal, wenn Leute mit 56 Jahren Herzkasper bekommen. Ich schau in den Impfausweis und denke mir meinen Teil. Wie auch immer, es ändert oft auch den Blick auf das Leben und Dinge. Von all den Wegen die da folgen, ganz abgesehen.

Heute ist komplett Ruhetag. Ein Zahnarztbesuch wirkt nach. Ein-, zwei kleine Dinge im Garten erledigt. Zum Glück beginnt der Herbst. Eine Zeit die ich sehr mag. Hoffe irgendwie auf etwas Inspiration und Kraft, um wieder mit Spaß meine Keramik herzustellen. Wenn eine Jahreszeit dies schafft, dann der Herbst. Zudem freue ich mich auf einen meiner Lieblingsmärkte. Coole Leute treffen, gute Gespräche am Stand, etwas dabei verdienen – alles wird fein. Muss sein, denn wenn ich Dienst nach Vorschrift mache, fehlt meinen Produkten etwas die Seele. Also wohl erst mal unkreative Dinge erledigen. Ofen reparieren, Gipsformen bauen, Glasur sieben… Und von den Leuten fern halten, welche das „dessen Brot ich ess…“ Lied fröhlich weiter trällern.
Läbbe geht weida, sagte ein Fußballtrainer früher des öfteren. Es wird weiter gehen, nur im Moment nicht mit 100%.

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